Fantasy

Sonntag, 2. Januar 2005

JEI'S STORY

Collage aus Buchcover (anne rice) und unbekanntem Künstler
Ein Kratzen weckte sie aus ihrer Ohnmacht. Wo war sie? Es war kalt und duster und sie konnte sich nicht bewegen. Was war geschehen? Auf einmal wusste die junge Frau es wieder ,sie versuchte ruckartig aufzustehen, doch ein stechender Schmerz in ihrem Schädel und die Tatsache, das sie gefesselt zu sein schien, ließen es nicht zu. Es kam nur ein wimmern über ihre Lippen und sie sackte vor Schmerz wieder in sich zusammen.
Es war ruhig, das Kratzen hörte sie nicht mehr. Ihr stieg der Duft von Waldboden in die Nase und ihre Augen gewöhnten sich langsam an die Umgebung.
Jei wusste nur noch, das sie jemand nachts beim heim kommen vor ihrer Haustür abgefangen hatte und sie brutal umgeworfen und auf die kalten Steinplatten des Hausflures gepresst hatte. Sie hatte nicht die Winzigkeit einer Chance gehabt, gegen den übermächtigen Gegner anzukommen. Er hielt sie wie in eisernen klauen am Boden fest und als der Angreifer merkte, wie sich Jei versuchte zu wehren, schlug er ihr unsanft auf den Kopf.
Da war es wieder, das Kratzen! Jei bekam Panik und versuchte etwas in ihrer Nähe zu erkennen. Sie lag in einem Wald, sah die schwarzen Silhouetten der Bäume und einiges Buschwerk, wo anscheinend auch die Geräusche herkamen. Ihr Herz klopfte heftig in ihrer Brust und ihr Atem ging keuchend, Jei hatte das Gefühl, das die Laute in ihre Richtung kamen. In den Büschen ca. 5 Meter vor ihr raschelte es und bald darauf trat eine schwarzer Schatten daraus hervor. Er erschien ihr riesig und machte ihr angst. Sie versuchte panisch zu fliehen, doch hielten die Fesseln sie fest an dem Platz an den man sie geschafft hatte. Der Schatten stoppte in seiner Bewegung und schien sie genüsslich dabei zu beobachten, wie sie ängstlich vor ihm lag und versuchte weg zu kommen. Dann bewegte sich der riesige menschenähnliche Schemen mit einer katzenhaften Geschmeidigkeit auf sie zu, von der man nie bei so einer großen gestalt vermutet hätte, das zu können. Ihr war das pure Entsetzen in die dunklen Augen geschrieben und sie hätte gerne geschrieen, doch kein Ton kam über ihre Lippen.
Die hünenhafte Silhouette schien sich jetzt, wenige Meter vor hinzukauern und Jei sah gebannt zu. Als sie etwas traf, kniff sie reflexartig die Augen zusammen und erst wo sie von etwas unsanft einen halben Meter zurückgestoßen wurde, schien ihr klar zu werden, das der Schatten sie wie ein Raubtier angesprungen hatte. Jei traute sich nicht ihre Augen zu öffnen, hatte angst davor, vor das was ihr nun ganz nahe war. Plötzlich spürte sie heißen Atem in ihrem Gesicht, doch sie konnte sie vor Schock nicht bewegen. Jei kniff nur noch fester ihre Augen zusammen. Unerwartet spürte sie, wie eine warme nasse Zungenspitze über ihre Wange strich, ein wehklagender laut kam von ihr, als würde der Speichel auf ihrer Seite pure Säure sein. Jei konnte nicht mehr anders und schlug bestürzt ihre Augen auf.
Das erste was sie sah, waren spitze weiße Raubtierzähne, die sie angrinsten. Angstvoll ließ das Mädchen ihren Blick über das vor ihr schweifen, entdeckte bernsteinfarbene Katzenaugen die sie spöttisch fixierten.
Sie wusste nicht mit was sie es zu tun hatte, es schien wie ein Mann zu wirken, aber dieser hatte etwas animalisches und unnatürliches an sich. Er war bestimmt 1,90 groß, bewegte sich aber geschmeidig wie ein schwarzer Panther in seinem athletischen Körper. Dieser Katzenmann hatte dem Anschein nach viel mehr Kraft, als ein normaler Mann.
Jei versuchte den Mann anzusprechen, „Ww wer bist du? Was willst du von mir?“ keuchte sie aus ihrer trockenen Kehle. Es hatte den Anschein, als ob er ihr zublinzelte, dann packte er sie grob, hängte sie leichthändig über seine linke Schulter und ging mit Jei in die Richtung von der er gekommen war. Die junge Frau hatte überhaupt nicht damit gerechnet und konnte bei der ruppigen Behandlung das eine oder andere wehrufen nicht zurückhalten.
Unsanft setze er sie einige Schritt später auf den Boden ab. Ihr Entführer hatte sie zu einer Art Lager getragen, wo sogar ein wärmendes Feuer brannte. Er setzte sich gegenüber von ihr und dem Lagerfeuer etwas abseits und beobachtete sie weiterhin mit seinen funkelnden Augen. Jei konnte seinem stechendem Blick kaum standhalten. Ihr Peiniger hatte sein langes schwarzes Haar hinten zusammengebunden und eine von der Sonne gebräunte Haut. Er war nur mit einer alten Bluejeans und einem weißem Ripshirt bekleidet. Sie wurde nicht sehr recht aus ihm schlau, wie er fast außerhalb vom Feuerschein saß, ein Bein angewinkelt, den muskulösen Oberarm darauf gestützt und das andere Bein auf dem Boden angewinkelt. Es schien ihm Spaß zu machen, wie sie dort so eingeschüchtert und wehrlos vor im saß und nicht recht wusste, was ihr hier geschieht.
Jei wusste nicht, wie lang sie zwei dort am Lagerfeuer verharrten, aber blitzartig schoss der Mann auf, so das sie zusammenzuckte und kam wieder langsam auf sie zu. Reflexartig versuchte sich das Mädchen davon zu machen, doch war sie immer noch an Beinen und Händen gefesselt.
Fast sanft drückte er sie diesmal auf den Boden, so das sie auf dem Rücken lag und kam ganz dicht mit seinem Gesicht an das Ihre. Jei schlug ihr Herz bis zum Halse. Besinnlich strich er ihr über ihre schwarzen Locken und berührte ihren Mund mit dem seinen. Jei spürte seine Begierde und war wie gelähmt. Er ließ seine Lippen tiefer gleiten und hauchte auf ihren Hals. Sie merkte wie langsam schmerzhaft seine raubtierartigen Zähne in ihren hals drangen. Als sie schreien wollte, hielt er ihr einfach den Mund zu und ließ sich auch nicht von ihren Versuchen sich zu bewegen, stören. Jei traten tränen in die Augen und sie wusste nicht wie ihr geschah. Bald er ließ von ihr ab und sah sie scharf an. Mit wenigen Griffen löste er ihre fesseln, doch mehr als ihre schmerzenden armgelenke zu reiben traute sich Jei nicht. Sie blickte angsterfüllt zu ihm auf und er streichelte sanft über ihre Wange. Sein Blick schien gierig und verspielt zu gleich, und erinnerte sie abermals an eine Katze, die wohl genauso mit ihren Opfern spielt, bevor sie die Beute endgültig tötet.
Sie spürte die brennende Wunde an ihrem Hals und wie das warme Blut hervorsickerte. Ob er ihr die Halsschlagader aufgebissen hatte, konnte Jei nicht sagen, sie wollte so was nicht einmal denken, wahrscheinlich war sie zig Kilometer von dem nächsten Ort entfernt, geschweige denn, vom nächsten Krankenhaus!
Langsam beugte er sich wieder über ihr Gesicht, sie roch das Blut in seinem Atem und seine Lippen schimmerten nass davon. Jei begann zu zittern. Er küsste sie und schob gierig seine Zunge zu der ihren, sie konnte sich nicht wehren, auch nicht als seine linke Hand lüstern über ihren wunden Hals in Richtung Bluse strich. Dort suchte sich seine Hand weiter den weg zwischen ihre Beine. Jei versuchte sich nun zu wehren und von ihm loszukommen, doch er hielt nur kurz inne, drückte ihre Hände fest auf den Boden über ihrem Kopf , legte sich nun ganz über sie und küsste Jei hemmungslos weiter. Kurz darauf ließ er ab, blickte ihr begierig in die Augen. Einige Augenblicke verharrte er in der Position. Jei’s Atem ging keuchend vor entsetzen. Sie schmeckte ihr eigenes Blut auf der Zunge.
„Du bist so Wundervoll.“ Flüsterte er schlagartig, das Jei augenblicklich zusammenzuckte und ihren Ohren nicht traute. Erstaunt sah sie ihn an. „Ich habe dich schon längere Zeit beobachtet“ , sprach er weiter „Ich wusste, das du oft erst nachts nach Hause kommst. Dann habe ich auf dich gewartet. ... Keine angst, ich werde dich nicht töten, meine kleine.“ Grinste er und biss ihr heftig in die Halswunde. Jei schrie vor schmerz, doch er hielt ihr wieder den Mund zu und dämpfte somit ihre Schreie. Das Blut ließ ihn hemmungsloser werden und er presste seinen starken Körper immer heftiger an den Ihren und riss ihr mit der freien Hand ihre Bluse auf. Jei verlor wieder das Bewusstsein.
Als sie wieder zu sich kam, war sie nicht mehr im Wald, sondern in einem Zimmer. Jei sah sich um, dicke vergilbte braune Vorhänge ließen kaum Licht hinein. Sie lag auf einer dreckigen alten Matratze. Behutsam richtete sie sich auf, und stellte fest, das sie nicht gefesselt war. Hastig griff das Mädchen an ihren Hals. Ob es vielleicht doch nur ein böser Traum gewesen war? „Autsch!“ Sie zuckte zurück, ihr Hals schien immer noch wund, aber wohl nicht mehr so schlimm wie vor ihrer Ohnmacht.
Ein Kichern ließ Jei aufschrecken. Es kam von weit hinten im Zimmer „Ich habe dir doch gesagt, das ich dich nicht töten werde.“ Lachte der Katzenmann. Sie konnte von hier noch seine Augen funkeln sehen. Er kam nun auf sie zu und Jei drängte sich angsterfüllt an die gilbige Tapetenwand hinter ihr.
„WAS WILLST DU VON MIR????“ jammerte Jei. Erst jetzt sah sie, das er einen rechteckigen flachen Gegenstand in der Hand hielt „Ich will, das du meine Gefährtin wirst.. für immer.“ Und hob ihr den Spiegel vors Gesicht. Darin erblickte sich Jei wieder, doch sie wirkte irgendwie animalisch und nicht mehr menschlich.

-Ende-

Samstag, 1. Januar 2005

Die Wächterin

Collage aus royo und unbekanntem Künstler
Seraia musste sich beeilen! Sie musste unbedingt diejenigen finden, die das Heilige Schwert aus dem Tempel gestohlen hatten. Sie war die Hüterin und nur sie würde dafür bestraft, wenn nicht sogar getötet werden.
Es war schon finster und der Wald lies kaum das Licht der Sterne auf den Boden. Für Seraia machte das nichts, sie konnte gut in der Dunkelheit sehen.
Sie lauschte. Da war doch ein Geräusch! Nicht weit von ihr entfernt müssten die Diebe sein! Die junge Frau beschleunigte ihren Gang, versuchte aber so leise wie möglich zu sein. Sie müsste die Gauner überraschen. Seraia hatte keine Ahnung, wie viele es waren.
Immer tiefer folgte sie ihnen in den Wald. Die Bäume waren beträchtlich alt, hatten riesige gefurchte Stämme und in ihren Ästen hingen Flechten herab, wie Bärte oder Haare von alten weisen Zauberern.
Die Diebe hielten hinter einem dieser knorrigen alten Bäume an und flüsterten miteinander. Seraia schlich sich leise näher heran um etwas von dem Gespräch mitzubekommen. Sie hatte noch immer keine Sicht auf die Personen. „Wir müssen zum Fluss, die Tempeldienerinnen sind uns bestimmt schon auf den Fersen!“, flüsterte einer „Das weiß ich selber! Aber ich finde ihn nicht!“, zischte ein zweiter zurück. „Bleibt ruhig, es nützt nichts jetzt zu streiten, wir haben das was wir wollten und wir werden den Fluss auch noch finden.“, beruhigte der dritte die anderen. Danach gingen sie wieder weiter.
Seraia war beruhigt, es waren nur drei, im schlimmsten Fall, hätte sie mit einer Trupp Nachtelfen oder Golonen gerechnet. Anscheinend waren es Menschen, denn wenn es Elfen gewesen wären, hätten sie die Lage des Flusses nicht vergessen! Die Wächterin wusste auch, wo der Fluss lag und wusste auch, das diese Trottel genau in die falsche Richtung liefen. Jetzt oder nie, dachte sie und beschleunigte ihren Lauf. Seraia würde sie in weitem Bogen überholen und sich ihnen dann in den Weg stellen. Das würde die Männer noch mehr verwirren!
Mit klopfendem Herzen kniete sich die schwarzhaarige Frau hinter einen Busch, sie hörte die Männer schon, wie ihre Füße durch das Laub schlurften. Die Diebe flüsterten nun wieder miteinander. Doch Seraia konzentrierte sich auf die Waffe in ihrer Hand. Den Zweihänder hatte sie von ihrer Mutter bekommen, als sie sich entschloss im Tempel zu dienen. Er war verziert mit Edelsteinen und der Griff war mit Feinstem Leder gegürtet worden. Sie hatte damit schon einige Lebewesen getötet. Es war ihr nicht Fremd und es war ihre Bestimmung.
Die Männer waren nur noch wenige Schritte von ihr, jetzt konnte sie diese erkennen, groß, schlank, mit leichter Lederrüstung und langen Haaren.
Seraia durfte jetzt nicht mehr zögern, also spannte sie ihre Beinmuskeln vollständig und sprang hinter dem Busch hervor „Stehen bleiben!“, rief sie und richtete ihr Schwert auf die Männer, die verschreckt da standen und zu ihren Waffen griffen. „Tut das lieber nicht! Gebt mir das Heilige Schwert und ich lasse euch unversehrt!“, hieß die Wächterin ihnen. „Das ist eine aus dem Tempel, ich habe doch gesagt sie sind uns auf den Fersen!“ flüsterte der Rothaarige Mann, seinen Kumpanen zu. „Ich bin nicht nur irgendeine aus dem Tempel, ich bin die Wächterin des Heiligen Schwertes!“ Langsam wurde Seraia wütend, wie konnte das überhaupt nur geschehen und was hatten diese lausigen Diebe mit dem Heiligtum vor?
Da passierte es schon, der dritte Mann zog sein Schwert und schnellte vor, Seraia wich ohne Probleme aus und parierte den Schlag. Die andern beiden taten es ihrem Gefährten gleich und versuchten sie zu treffen. Die Wächterin wich wieder geschickt aus, schlug mit ihrem Schwert mindestens so hart zu, wie die Männer. Dann traf sie den Rothaarigen tödlich am Bauch, der sich nach einem Schrei auf dem Boden wälzte und sich den aufgeschlitzten Bauch hielt, damit ihm die Gedärme nicht hinaus fielen. Der Blonde von den beiden übriggebliebenen, sah eine Sekunde erschreckt auf den Mann am Boden, Seraia nützte die Gelegenheit und trieb den Erstangreifer mit einem Hieb zurück und schlug dem Blonden die rechte Hand ab, in der er sein Schwert hielt und trat ihn in den Bauch, das er rückwärts fiel. Mit Schmerzverzerrtem Gesicht hielt sich dieser nun den Stumpf aus dem kaum Blut quoll an die Brust und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Weg von ihr. Der Erstangreifer kam rasch wieder auf sie zu und schlug wütend auf sie ein. Der Rothaarige rührte sich kaum mehr und lag da, wie ein Fötus zusammengekrümmt in einer Lache voll Blut. „Ihr hättet mir gleich das Heiligtum geben sollen!“, brauste Seraia und wehrte geschickt die Schläge ab. Sie tänzelte leichtfüßig auf dem Laubboden, jeder Tritt war sicher in der Dunkelheit. Der Mann ihr gegenüber hatte schwarzes, leicht gelocktes Haar, das sein wütendes Gesicht umrahmte. Er war ein guter Kämpfer. „Gut, ich gebe euch das Schwert und ihr lasst mich gehen.“ Schrie der Mann. „Wieso sollte ich? Habt ihr auf einmal Angst um Euer Leben?“, lachte die Priesterin „Ich bekomme sowieso, das was ich will!“ rief sie grimmig und wehrte die Schwertschläge ab. Auf einmal nahm sie hinter sich ein Rascheln war. Seraia warf sich noch herum, aber es war zu spät, ein heißer Schmerz fuhr in ihre Schulter. Sie sah noch den Angreifer, der auf sie eine Armbrust gerichtet hatte. Es war ein Nachtelf. Seraia fasste ganz automatisch an die schmerzende Stelle wurde von der Berührung der Wunde und dem plötzlichen Schmerz auf die Knie gezwungen. Sie stöhnte leise und versuchte den Pfeil zu ziehen, so konnte sie nicht weiterkämpfen, der Pfeil steckte so, das sie ihren linken Arm nicht mehr bewegen konnte, aber sie brauchte beide Arme für ihr Schwert! Ihr Schwert, wo war es, sie hatte es fallen gelassen, wie töricht von ihr!
„Du solltest besser die Finger davon lassen, Wächterin, sonst wirst du noch verblutet sein, bevor du deinen Tempel erreicht hast.“ Es war der Nachtelf, der das Wort an sie gerichtet hatte. „Was spielt das schon für eine Rolle? Ich werde das Schwert nicht haben, mich erwartet im Tempel auch nur der Tod!“ ,schrie Seraia den Nachtelf zornig zu. „Endlich bist du da, Fangior. Sie hat Terek umgebracht und Héndil schwer verletzt!“, keuchte der Schwarzhaarige.
„Sie tut nur das, was sie tun muss, Aster, ihr Heiligtum beschützen. Ihr könnt froh sein, das es nur eine Wächterin gibt“ ,meinte der Nachtelf und begutachtete das Schwert von Seraia.
Aster steckte sein Schwert weg und ging zu Héndil um ihn zu verarzten, der Nachtelf kniete sich zu der jungen Frau hinunter „Du bist wirklich eine gute Kämpferin und du bist stark. Was bist du? Eine Nachtmarl?“ lächelte der Elf. „Ja das bin ich!“, bedeutete Seraia und funkelte den Elf wütend an. Fangior wandte kurz seinen Blick ab, als müsse er darüber nachdenken, doch dann meinte er ruhig zu der Wächterin: „Wir brauchen das Schwert, wir wollten keinen, verletzen, in Gefahr bringen oder gar töten.“ und schaute betrübt zu dem Toten auf dem feuchten Laubboden und zu dem Jungen Mann, dem der Stumpf verbunden wurde. „Wieso braucht ihr das Schwert, es geht euch nichts an! Es ist..!“ Der Nachtelf gab Seraia mit einer Handgeste zu verstehen, das sie still sein sollte. „Es geht uns sowohl was an, ich bin Fangior, Prinz von Mondwald und meine Vorfahren ließen dieses Heilige Schwert schmieden, das es in des Königs Händen Frieden über Mondwald bringe! Das tat es auch, es hat die Finsterelfen und die Golonen mit dem heiligen Licht und der Heiligen Klinge vertrieben! 500 Jahre Krieg und Leiden setzte es ein Ende. Danach wurde es in die Hände einer Nachtelfenfrau gegeben, damit es kein neues Leid in Mondland auslöst und diese Frau hat auch den Kult erschaffen.“ „Sinana!“, flüsterte die Tempeldienerin. „Ganz richtig, Sinana war es, vor 2000 Jahren und jetzt bin ich gekommen um das Heilige Schwert zu holen, da Mondwald wieder dem Untergang geweiht ist. Schon 50 Jahre lang herrscht wieder Krieg. Mein Vater wollte das Schwert nicht holen, er hatte angst vor seiner Macht und nun ist er bei einem Feldzug schwer verletzt worden und bat mich, das Schwert zu holen und es gegen unsere Feine zu richten.“ Der Nachtelf sah sie, schmerzerfüllt an, er wüsste, das sein Vater bald sterben würde, wenn er nicht schon tot war. Seraias schmerz in der Schulter schien etwas zu vergehen, „Aber wieso habt ihr dann nicht die Hohepriesterin darum gebeten und woher soll ich wissen ob ihr auch die Wahrheit sprecht?“ meinte sie. Der Elf lächelte sie mit seinen grauen Augen traurig an, „Das habe ich doch getan, hat man es dir nicht erzählt? Ich habe Briefe geschrieben, ich bin vor die Hohepriesterin getreten, aber sie wollte es mir nicht geben. Ich habe ihr gesagt, das ich das Heilige Schwert sofort zurückbringen werde, wenn es nicht mehr gebraucht würde, aber das war ihr alles egal.“, meinte der Nachtelf und zeigte Seraia ein Medaillon mit königlichem Siegel. „Und deswegen hast du es stehlen lassen, nicht wahr? Und ich habe das alles nicht gewusst. Ich wusste, das unser Schwert das Werk von Nachtelfen war und das damit eine Jahrhunderte lange Schlacht gewonnen wurde, aber das es in Mondwald war, wusste ich nicht. Es hieß nur immer, das es nicht in falsche Hände fallen dürfe und das ich es mit meinem Leben beschützen müsse!“ Die Priesterin, dachte darüber nach und Fangior riss sie aus ihren Gedanken, „Ja, ich weiß, du hast richtig gehandelt, dich trifft keine schuld, aber ohne das Schwert werde ich nicht gehen.“ Fangior sah die junge Frau entschlossen an. „Ich weiss“, meinte sie und senkte den Kopf. Was würde man jetzt mit ihr machen? Kein Schwert und sie wüsste, von dem Prinzen und von Mondwald. So hätte man sie vielleicht nur hart bestraft, aber nun würde man sie dafür töten, damit niemand was davon erfuhr. Was sollte sie nur tun? Den Pfeil heraus ziehen und hoffen das sie rasch verblutete? Sollte sie Fangior darum bitten, sie zu töten oder sollte sie wie eine Wächterin sterben und noch mal angreifen? Sie wusste es nicht. Seraia wusste nur, das man sie bestimmt ausfragen, als Versagerin hinstellen würde und das vielleicht sogar Folter auf sie in ihrem geliebten Tempel warten würde. Gottseidank war ihre Mutter schon gestorben, die Schande hätte sie nicht über die Familie bringen können! Sie verstand nicht,wieso die Hohepriesterin nicht das Schwert herausgegeben hat, wenn es doch die einzige Hoffnung für die Mondwäldler zu sein schien. Wenn jemand von so weit herkam um das Schwert zu holen, dann muss es doch stimmen! Wie verzweifelt müsse man sein um so eine gefährliche und weite Reise auf sich zu nehmen? Seraia sah zu dem jungen Mann, der von dem anderen geschickt verarztet wurde. Dieser Aster, war ein richtiger Krieger, der geschult darin war, Wunden zu versorgen, Héndil war das nicht, es war viel zu leicht ihn zu überwältigen. Sie war wieder in Gedanken versunken, als Fangior etwas zu ihr sagte, Seraia nahm das gar nicht richtig wahr. „Nein Fangior! Das ist ja Wahnsinn!“, schrie Aster. Das schreckte die Priesterin aus ihren Gedanken, „Was?“ meinte, sie und sah verwirrt zu dem Elfen, der immer noch neben ihr kniete. „Willst du mitkommen?“, wiederholte der Nachtelf und lächelte sie dabei an, dann wandte er sich an den Schwarzhaarigen Krieger: „Wieso soll das Wahnsinn sein, Aster? Man hat sie überhaupt nicht über mich informiert, selbst wenn sie das Schwert uns wieder abnehmen könnte, würde sie wissen, was in Mondwald passiert und das es untergehen wird. Das würde ihr Gewissen aber nicht zulassen, ist es nicht so Seraia?“ und sah sie wieder liebevoll an. „Woher weißt du meinen Namen?“ meinte die Wächterin erschrocken? Fangior lachte, „Das war nicht schwer herauszubekommen, ich habe einige Tempeldienerinnen nach der Wächterin des Schwertes gefragt. Ich weiß, das du ein gutes Herz hast, auch wenn du eine Kriegerin bist und geschickt töten kannst, so trifft dein Schwert immer nur die Schuldigen.“ „Aber dieser Mann war unschuldig, das habt ihr selbst gesagt, Fangior“ Sie zeigte auf den toten Mann, den sie den Bauch aufgeschlitzt hatte. „Ihr habt von dieser Sache nichts gewusst und dachtet, es wären ganz gemeine Diebe gewesen! Euch trifft keine Schuld! Sie trifft mich! Ich hätte mit euch reden müssen! Aber ich dachte, ihr steckt mit der Hohepriesterin unter einer Decke!“ meinte der Nachtelf traurig. „Ich hätte zumindest einmal mit euch reden müssen.“ Er schwieg und zog sich zurück. Aster half dem Mann auf die Beine, „Wir müssen jetzt gehen, vielleicht sind schon weitere Priesterinnen unterwegs!“ sagte er zu Fangior. „Ich komme mit!“, meinte Seraia und versuchte auf die Beine zu kommen. Fangior half ihr hoch. „Wieso soll ich weiter diesem Tempel dienen, der so viele Leute auf dem Gewissen hat und haben wird! Wo die Hohepriesterin einfach zusehen kann und nicht helfen will? „Ich will euch helfen Fangior, ich habe hier keine Zukunft mehr.“, sagte die junge Frau und machte sich mit den 2 Männern und dem Nachtelfen auf dem weg zum Fluss.

-Ende-

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