Montag, 10. Januar 2005

Der Seltene Vogel

Die Geschichten hab ich geschrieben als ich noch klein war, deswegen fallen die sehr kurz aus *g*

Es war ein grauer Morgen, als Zib aus dem Ei schlüpfte, sein erstes Wort war "Zib". Er war nicht nackt, er hatte ein Daunenfederkleid. Seine Mutter sagte: "Ist er nicht süss, wir nennen ihn Zib!"
Da musste Zib auf einmal niessen, er machte: "Haaaatschiiiieee!" und aufeinmal war er Rot und hatte einen grünen Schnabel.
Ihr denkt, es ist normal, aber seine Mutter ist ein Rabe! Die Familie flog fort, ohne den kleinen Zib mitzunehmen. Er war ganz alleine, aber er hatte Glück! Ein Rotkehlchen kam vorbei, es hatte keine jungen mehr, weil die Raben die Eier einfach kaputtgemacht hatten. Das Rotkehlchen zog ihn auf. Als er endlich erwachsen war, flog er fort und hatte ein glückliches Leben.
-Ende-

Sonntag, 2. Januar 2005

JEI'S STORY

Collage aus Buchcover (anne rice) und unbekanntem Künstler
Ein Kratzen weckte sie aus ihrer Ohnmacht. Wo war sie? Es war kalt und duster und sie konnte sich nicht bewegen. Was war geschehen? Auf einmal wusste die junge Frau es wieder ,sie versuchte ruckartig aufzustehen, doch ein stechender Schmerz in ihrem Schädel und die Tatsache, das sie gefesselt zu sein schien, ließen es nicht zu. Es kam nur ein wimmern über ihre Lippen und sie sackte vor Schmerz wieder in sich zusammen.
Es war ruhig, das Kratzen hörte sie nicht mehr. Ihr stieg der Duft von Waldboden in die Nase und ihre Augen gewöhnten sich langsam an die Umgebung.
Jei wusste nur noch, das sie jemand nachts beim heim kommen vor ihrer Haustür abgefangen hatte und sie brutal umgeworfen und auf die kalten Steinplatten des Hausflures gepresst hatte. Sie hatte nicht die Winzigkeit einer Chance gehabt, gegen den übermächtigen Gegner anzukommen. Er hielt sie wie in eisernen klauen am Boden fest und als der Angreifer merkte, wie sich Jei versuchte zu wehren, schlug er ihr unsanft auf den Kopf.
Da war es wieder, das Kratzen! Jei bekam Panik und versuchte etwas in ihrer Nähe zu erkennen. Sie lag in einem Wald, sah die schwarzen Silhouetten der Bäume und einiges Buschwerk, wo anscheinend auch die Geräusche herkamen. Ihr Herz klopfte heftig in ihrer Brust und ihr Atem ging keuchend, Jei hatte das Gefühl, das die Laute in ihre Richtung kamen. In den Büschen ca. 5 Meter vor ihr raschelte es und bald darauf trat eine schwarzer Schatten daraus hervor. Er erschien ihr riesig und machte ihr angst. Sie versuchte panisch zu fliehen, doch hielten die Fesseln sie fest an dem Platz an den man sie geschafft hatte. Der Schatten stoppte in seiner Bewegung und schien sie genüsslich dabei zu beobachten, wie sie ängstlich vor ihm lag und versuchte weg zu kommen. Dann bewegte sich der riesige menschenähnliche Schemen mit einer katzenhaften Geschmeidigkeit auf sie zu, von der man nie bei so einer großen gestalt vermutet hätte, das zu können. Ihr war das pure Entsetzen in die dunklen Augen geschrieben und sie hätte gerne geschrieen, doch kein Ton kam über ihre Lippen.
Die hünenhafte Silhouette schien sich jetzt, wenige Meter vor hinzukauern und Jei sah gebannt zu. Als sie etwas traf, kniff sie reflexartig die Augen zusammen und erst wo sie von etwas unsanft einen halben Meter zurückgestoßen wurde, schien ihr klar zu werden, das der Schatten sie wie ein Raubtier angesprungen hatte. Jei traute sich nicht ihre Augen zu öffnen, hatte angst davor, vor das was ihr nun ganz nahe war. Plötzlich spürte sie heißen Atem in ihrem Gesicht, doch sie konnte sie vor Schock nicht bewegen. Jei kniff nur noch fester ihre Augen zusammen. Unerwartet spürte sie, wie eine warme nasse Zungenspitze über ihre Wange strich, ein wehklagender laut kam von ihr, als würde der Speichel auf ihrer Seite pure Säure sein. Jei konnte nicht mehr anders und schlug bestürzt ihre Augen auf.
Das erste was sie sah, waren spitze weiße Raubtierzähne, die sie angrinsten. Angstvoll ließ das Mädchen ihren Blick über das vor ihr schweifen, entdeckte bernsteinfarbene Katzenaugen die sie spöttisch fixierten.
Sie wusste nicht mit was sie es zu tun hatte, es schien wie ein Mann zu wirken, aber dieser hatte etwas animalisches und unnatürliches an sich. Er war bestimmt 1,90 groß, bewegte sich aber geschmeidig wie ein schwarzer Panther in seinem athletischen Körper. Dieser Katzenmann hatte dem Anschein nach viel mehr Kraft, als ein normaler Mann.
Jei versuchte den Mann anzusprechen, „Ww wer bist du? Was willst du von mir?“ keuchte sie aus ihrer trockenen Kehle. Es hatte den Anschein, als ob er ihr zublinzelte, dann packte er sie grob, hängte sie leichthändig über seine linke Schulter und ging mit Jei in die Richtung von der er gekommen war. Die junge Frau hatte überhaupt nicht damit gerechnet und konnte bei der ruppigen Behandlung das eine oder andere wehrufen nicht zurückhalten.
Unsanft setze er sie einige Schritt später auf den Boden ab. Ihr Entführer hatte sie zu einer Art Lager getragen, wo sogar ein wärmendes Feuer brannte. Er setzte sich gegenüber von ihr und dem Lagerfeuer etwas abseits und beobachtete sie weiterhin mit seinen funkelnden Augen. Jei konnte seinem stechendem Blick kaum standhalten. Ihr Peiniger hatte sein langes schwarzes Haar hinten zusammengebunden und eine von der Sonne gebräunte Haut. Er war nur mit einer alten Bluejeans und einem weißem Ripshirt bekleidet. Sie wurde nicht sehr recht aus ihm schlau, wie er fast außerhalb vom Feuerschein saß, ein Bein angewinkelt, den muskulösen Oberarm darauf gestützt und das andere Bein auf dem Boden angewinkelt. Es schien ihm Spaß zu machen, wie sie dort so eingeschüchtert und wehrlos vor im saß und nicht recht wusste, was ihr hier geschieht.
Jei wusste nicht, wie lang sie zwei dort am Lagerfeuer verharrten, aber blitzartig schoss der Mann auf, so das sie zusammenzuckte und kam wieder langsam auf sie zu. Reflexartig versuchte sich das Mädchen davon zu machen, doch war sie immer noch an Beinen und Händen gefesselt.
Fast sanft drückte er sie diesmal auf den Boden, so das sie auf dem Rücken lag und kam ganz dicht mit seinem Gesicht an das Ihre. Jei schlug ihr Herz bis zum Halse. Besinnlich strich er ihr über ihre schwarzen Locken und berührte ihren Mund mit dem seinen. Jei spürte seine Begierde und war wie gelähmt. Er ließ seine Lippen tiefer gleiten und hauchte auf ihren Hals. Sie merkte wie langsam schmerzhaft seine raubtierartigen Zähne in ihren hals drangen. Als sie schreien wollte, hielt er ihr einfach den Mund zu und ließ sich auch nicht von ihren Versuchen sich zu bewegen, stören. Jei traten tränen in die Augen und sie wusste nicht wie ihr geschah. Bald er ließ von ihr ab und sah sie scharf an. Mit wenigen Griffen löste er ihre fesseln, doch mehr als ihre schmerzenden armgelenke zu reiben traute sich Jei nicht. Sie blickte angsterfüllt zu ihm auf und er streichelte sanft über ihre Wange. Sein Blick schien gierig und verspielt zu gleich, und erinnerte sie abermals an eine Katze, die wohl genauso mit ihren Opfern spielt, bevor sie die Beute endgültig tötet.
Sie spürte die brennende Wunde an ihrem Hals und wie das warme Blut hervorsickerte. Ob er ihr die Halsschlagader aufgebissen hatte, konnte Jei nicht sagen, sie wollte so was nicht einmal denken, wahrscheinlich war sie zig Kilometer von dem nächsten Ort entfernt, geschweige denn, vom nächsten Krankenhaus!
Langsam beugte er sich wieder über ihr Gesicht, sie roch das Blut in seinem Atem und seine Lippen schimmerten nass davon. Jei begann zu zittern. Er küsste sie und schob gierig seine Zunge zu der ihren, sie konnte sich nicht wehren, auch nicht als seine linke Hand lüstern über ihren wunden Hals in Richtung Bluse strich. Dort suchte sich seine Hand weiter den weg zwischen ihre Beine. Jei versuchte sich nun zu wehren und von ihm loszukommen, doch er hielt nur kurz inne, drückte ihre Hände fest auf den Boden über ihrem Kopf , legte sich nun ganz über sie und küsste Jei hemmungslos weiter. Kurz darauf ließ er ab, blickte ihr begierig in die Augen. Einige Augenblicke verharrte er in der Position. Jei’s Atem ging keuchend vor entsetzen. Sie schmeckte ihr eigenes Blut auf der Zunge.
„Du bist so Wundervoll.“ Flüsterte er schlagartig, das Jei augenblicklich zusammenzuckte und ihren Ohren nicht traute. Erstaunt sah sie ihn an. „Ich habe dich schon längere Zeit beobachtet“ , sprach er weiter „Ich wusste, das du oft erst nachts nach Hause kommst. Dann habe ich auf dich gewartet. ... Keine angst, ich werde dich nicht töten, meine kleine.“ Grinste er und biss ihr heftig in die Halswunde. Jei schrie vor schmerz, doch er hielt ihr wieder den Mund zu und dämpfte somit ihre Schreie. Das Blut ließ ihn hemmungsloser werden und er presste seinen starken Körper immer heftiger an den Ihren und riss ihr mit der freien Hand ihre Bluse auf. Jei verlor wieder das Bewusstsein.
Als sie wieder zu sich kam, war sie nicht mehr im Wald, sondern in einem Zimmer. Jei sah sich um, dicke vergilbte braune Vorhänge ließen kaum Licht hinein. Sie lag auf einer dreckigen alten Matratze. Behutsam richtete sie sich auf, und stellte fest, das sie nicht gefesselt war. Hastig griff das Mädchen an ihren Hals. Ob es vielleicht doch nur ein böser Traum gewesen war? „Autsch!“ Sie zuckte zurück, ihr Hals schien immer noch wund, aber wohl nicht mehr so schlimm wie vor ihrer Ohnmacht.
Ein Kichern ließ Jei aufschrecken. Es kam von weit hinten im Zimmer „Ich habe dir doch gesagt, das ich dich nicht töten werde.“ Lachte der Katzenmann. Sie konnte von hier noch seine Augen funkeln sehen. Er kam nun auf sie zu und Jei drängte sich angsterfüllt an die gilbige Tapetenwand hinter ihr.
„WAS WILLST DU VON MIR????“ jammerte Jei. Erst jetzt sah sie, das er einen rechteckigen flachen Gegenstand in der Hand hielt „Ich will, das du meine Gefährtin wirst.. für immer.“ Und hob ihr den Spiegel vors Gesicht. Darin erblickte sich Jei wieder, doch sie wirkte irgendwie animalisch und nicht mehr menschlich.

-Ende-

Orgas

Bild aus Bryce und Bild von unbekanntem Künstler
Inspiriert durch Ian McDonalds: Tendélo's Story

Mein Name ist Iana, ich möchte euch gerne meine Geschichte erzählen, sie spielt nicht auf der Erde, sondern im weitentfernten Tanduhra-System. Als die Menschen wieder zu wandern begannen, entdeckten sie einen blauen Planeten, der ihrer Erde sehr ähnelte. Dort ließen sie sich nieder, um wieder sesshaft zu werden.
Der Planet, mit Namen B5902 unterschied sich von der Erde hauptsächlich von seiner Vegetation. Er hatte so ziemlich die gleiche Entfernung zu der Sonne des Systems wie es bei der Erde und Ihrer Sonne der Fall war. Rund um den Äquator lebten an Land und unter Wasser kleinste Mikroorganismen, die untereinander kooperierten und alles bedeckten. Man kann es schlecht erklären, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Die kleinsten Organismen sind so zahlreich, das sie für das menschliche Auge sichtbar sind. Sie legen sich wie eine zweite Haut über die Landschaft und formen diese wieder um, geben ihnen eine neue Farbe. Dort siedelten die Menschen nicht, sie hatten angst davor, da die Mikroorganismen alles überwucherten und man nicht wusste, was Menschen darin passieren würde. Einige Wissenschaftler siedelten am Rande um die Lebewesen zu erforschen. Die Organismen lebten nur in den warmen Regionen, in den gemäßigten Gebieten kamen sie nicht vor. Die Siedler fanden also für sich genügend Platz.
50 Jahre nach der Ankunft wuchsen schon die ersten Millionenstädte aus der Erde und ich wurde geboren. Ich hatte aber nicht wie ihr, Eltern oder eine Mutter, die mich zur Welt brachte, ich wuchs in einem Biotank auf, gezüchtet aus einer genmanipulierter Eizelle und Sperma.
Mit 20, nachdem ich Sozialisiert wurde, kam ich in eine Siedlung von Wissenschaftlern, um ihnen bei der Arbeit zu helfen. In den Laboren wurden die verschiedensten Tests mit den Kleinstorganismen gemacht. Man untersuchte verschiedenste Materialien, die die Lebewesen nicht befallen konnten, damit die Menschen die fremde Welt zu betreten vermochten.
Es war ein unglaublicher Eindruck, als ich das erste mal, die Lebewesen sah. Ich kannte es zwar schon aus dem Tv, aber nur jetzt schien es mir real. Es sieht aus, wie von einem Künstler geschaffen, die allermöglichsten Farben, bizarre Bäume in Violetten Tönen, Berge in Regenbogenfarben, mannshohes Gras in Rot und Blau. Riesige Türme und abstrakte Gebilde, wie Termitenhügel, Blüten nur aus Mikroorganismen bestehend. Je wärmer es war, umso bunter und abstrakter wurde die Materie und veränderte in regelmäßigen Perioden die Landschaft. Man sagte mir, das sich die Kleinstlebewesen, auch durch die Luft verteilten, wie Blütenpollen und das man nicht zu nah rangehen durfte, weil man sie einatmen konnte oder auf die Haut bekam. Bei Wind, näherten wir uns nie den Orgas, wie wir es nannten.
Bald hörte ich von den Wissenschaftlern auch Geschichten und Gerüchte über Menschen, die in den Orgas leben sollten oder qualvoll darin umgekommen sind. Wie es nun mal so ist, kamen solche Erzählungen, wenn Menschen vor etwas unbekannten stehen und nicht wissen wie sie darauf reagieren sollen.
Militär war auch bei uns stationiert. Sogenannte Elitetruppen, die im Ernstfall alles evakuieren und das Gebiet großräumig absichern würden. Diese Elitetruppen waren totale Kampfeinheiten, durch verschiedenste Drogen wurden ihre Instinkte und Triebe unterdrückt. Man lies sie die verschiedensten Übungen und Einsätze für Notfälle durchführen um sie unter Kontrolle halten zu können. Natürlich wurden die Drogen, die sie aggressiver, konzentrierter und schmerzunempfindlicher machten, auf geringer Dosis gehalten, wenn sie nicht im Einsatz waren, konnten aber jederzeit, durch in den Kampfanzügen gebaute Schläuche und Drainagen in Sekunden, sie zu unbesiegbaren Kämpfern machen.
Ich hielt mich fern von den Kasernen und Soldaten, viele von ihnen waren wie ich in Biotanks herangezüchtet worden. am liebsten war ich in der Gesellschaft von Keys, er war Wissenschaftler und ich arbeitete viel mit ihm zusammen. Er war Ende 20 und hatte immer ein lächeln auf den Lippen. Daran musste ich mich erst gewöhnen, zwar hatte man mir bei der Sozialisierung beigebracht zu lachen und Emotionen auszudrücken, doch in Wirklichkeit, tat ich mich schwer damit. Ich war bis zu meinem 15. Lebensjahr im Tank, man begann aber schon zuvor durch Bilder und Filme, die direkt in mein Hirn gesendet wurden mich als Mensch herauszubilden. In 5 Jahren musste ich das lernen und in mir aufnehmen, wo natürlich geborene Kinder eine Ewigkeit zeit hatten.
Oft erwischte ich mich selber dabei, die Mimik und Gefühlsregungen anderer zu analysieren und nachzumachen. Aber wenn andere über etwas aus vollem Bauch lachten, gelang es mir nur meinen mund zu einem kleinen gequälten lächeln zu verziehen. Ich war viel zu unsicher.
Keys brachte mich das erste mal richtig zum lachen, ich weiß schon gar nicht mehr genau worum es ging, aber ich hatte ewig gelacht und konnte gar nicht damit aufhören und krümmte mich schon und hielt mir den Bauch. Ich glaube, ich habe damals die anderen Wissenschaftler damit ziemlich erschreckt, aber bald fingen alle an zu lachen.
Dr. Keys Tennor, wie er mit vollem Namen hieß, hatte ein Material gefunden, das von den Orgas in ihren ausbruchssicheren Glasbehältern nicht überwuchert wurde. Bald fertigte man damit den ersten Prototyps eines Anzuges her und testete an Dummies, in mannshohen Glaskäfigen, ob das Orgas einen weg ins innere finden würde. Alle Tests verliefen positiv und dann kam ich ins spiel. Ich war die Erste, die den Anzug tragen sollte, natürlich erst im Labor in so einem Glaskäfig. Der Anzug hatte ein in sich zirkuliertes Sauerstoffsystem und war durch eine Membranhaut, die Schweiß und geringe Mengen Abluft nach außen brachte, aber nichts nach innen ließ, ein in sich arbeitendes System.
Ich war ziemlich aufgeregt und hatte auch angst, als ich die Ausrüstung anzog, doch Keys sprach mir gut zu. In der Luftschleuse vor dem Glaskäfig war es eh zu spät um noch einen Rückzieher zu machen. Ich drehte mich noch einmal um, merkwürdigerweise, war das Militär auch da und stieg in den Glasbehälter mit dem Orgas. Ich dachte mir, das sie wahrscheinlich an den Anzügen für ihre Einsätze interessiert wären. Adrenalin schoss mir durch den Körper und ich hörte mein Herz klopfen, verschiedenste Sensoren nahmen meine Biowerte und Werte der Organismen auf. Verunsichert stand ich noch an der jetzt geschlossenen Luftschleusentür, bis mir über funk gesagt wurde, mich dem Orgas, das sich noch nicht ganz im Behälter ausgebreitet hatte zu nähern. Langsam ging ich darauf zu und setzte einen Fuß auf die Knetmassenähnliche Substanz. Sie schien weich und fest zugleich, als ob sie sich mir und meinem Gewicht anzupassen schien. Bald stand ich ganz darauf und bückte mich um sie mit den Handschuhen zu betasten. Nun schien sie mir nicht einmal mehr gefährlich oder beängstigend. Ich bekam Anweisungen mich hinzusetzen und hinzulegen um den Anzug ausreichend zu testen. Nach einer Stunde holte man mich wieder unversehrt raus. Ich musste mich gründlich untersuchen lassen gleichzeitig wurde der Anzug selbst auch überprüft. Man gratulierte Keys zu seinem Erfolg und fragte mich nach den Erlebnissen mit dem Orgas. Danach kamen noch mehr Tests, ich musste 24 Stunden im Anzug ausharren und ein paar mal auch auf einem Rad meine Leistungsfähigkeit im Anzug erproben und ob das Orgas darauf irgendwie reagierte. Alle Versuche verliefen positiv und man plante schon einen versuch in der Natur. Ich war guter Dinge, da ich das Orgas nicht mehr als gefährlich einschätzte und drängte sogar darauf das Experiment so schnell wie möglich zu starten. Nach 2 Wochen startete Keys den Test. Für mich waren die Voruntersuchungen schon Routine und ich schlüpfte ungeduldig in den Anzug. Genau nach Zeitplan stieg ich aus dem fahrbaren Lab, das extra für das Orgas entwickelt wurde, um sich ihm besser nähern zu können, auf die Organische Oberfläche. Nach einer Stunde hatten die Wissenschaftler erst mal genügend Daten und ich konnte wieder in das Lab. Es war unglaublich in der Vegetation umherzuwandern, natürlich nicht zu weit vom Lab entfernt. Ich fasste alles neugierig an und lies die bunten Farben und Formen auf mich wirken. Ich sah das pollenartige Orgas, das durch die Luft schwebte. Bald folgten wieder die üblichen Belastungs- und Langzeittests.

Ich sprach oft mit Keys darüber, wie ich die Orgaswelt empfand und versuchte ihn auch zu erklären das ich es für ungefährlich hielt. Natürlich war er anderer Meinung doch notierte er sich alles mit und fügte es seinen Expiermimentenunterlagen bei. In dieser Zeit kamen wir uns auch näher, doch hatte ich angst davor und zog mich wieder zurück.

Dann geschah bei einen der Tests das unausweichliche, es veränderte alles und brachte mich auch in Gefahr.
Meine Aufgabe bestand darin 24 Stunden im Orgas zu bleiben, ich durfte zur Nahrungsaufnahme und für andere Geschäfte zurück ins Lab, doch sollte ich so wenig wie möglich das nutzen. Ich war durch Funk mit den Forschern im Lab immer verbunden, sie hatten mir einen Sender eingebaut wo sie mich mit orten konnten, Keys erlaubte mir dadurch mich weiter wegzubegeben und mehr zu erkunden. Der Tag verging viel zu schnell, ich lief die ganze Zeit umher, musste alles berühren wie ein viel zu neugieriges Kind. Als es dunkel wurde, suchte ich mir ein gemütliches Plätzchen unter einem Orgasbaum und legte mich zum schlafen hin. Kurz davor war ich noch im lab um die nacht ungestört zu verbringen. Ich schlief wie ein toter die ganze Nacht durch und wurde erst durch undeutliche Funksprüche geweckt, ich blinzelte doch schien alles noch dunkel zu sein, Keys sagte mir unter ständigem rauschen, das ich vom Ortungssystem verschwunden war und fragte ob ich ihn hörte. „Keys, es ist mitten in der Nacht, ich habe so gut geschlafen! Ich habe mich nicht einen Zentimeter gerührt!“ entgegnete ich säuerlich. „Nacht? Es ist 10 Uhr in der früh und die Sonne scheint! Wo bist du?“ In seiner Stimme lag nun Panik und ich versuchte mich aufzurichten, doch stieß ich mit dem Helm an ein Hindernis und fing panisch an mit den Händen alles um mich rum abzutasten. Keys hörte mein Keuchen und versuchte zu erfahren was los war. „Ich bin eingesperrt! Ich komm hier nicht raus! Hilf mir Keys, bitte! Hol mich hier raus, ich bekomme keine Luft mehr!“ „Beruhige dich, Iana, wir haben deine Position von Gestern, wir werden dich rausholen, bloß lass uns zeit! Ich werde mit dir in Funkkontakt bleiben, ok?“
Ich stimmte verzweifelt zu und versuchte mich zu beruhigen, bis ich merkte das um mich herum Bewegung aufkam. ich gab es durch Funk durch und merkte wie er immer schlechter und unverständlicher wurde, bald ertönte nur noch ein rauschen. Aus Panik versuchte ich mich aufzurichten, stieß überall dagegen, versuchte mich durch die schwarze Wand rauszukratzen, doch es tat sich nichts. Ich schrie hysterisch um Hilfe, obwohl ich wusste, das mich niemand mehr hören kann. Ich hatte das Gefühl zu ersticken und wurde ohnmächtig. Irgendwann schreckte ich wieder hoch, doch es hatte sich nichts daran verändert, ich hatte sogar die Annahme, das sich die schwarze Wand immer mehr um mich schloss. Ich rief immer wieder die Zeitanzeige auf mein Visier und zählte die Qualvollen Stunden, in der Erwartung doch noch gefunden und gerettet zu werden. Als die Digitale Anzeige auf dem Visier Drei Uhr Nachmittags anzeigte, hatte sich mein Verdacht bestätigt, ich konnte mich kaum noch rühren, so eng umgab mich das Etwas. Ich hielt es nicht mehr aus in meinem Anzug.. ich fühlte mich mehr und mehr gefangen darin und da ich eh davon ausging zerquetscht zu werden oder zu ersticken, zog ich ihn mir langsam aus. Zuerst den Helm, ich bekam wieder etwas mehr Luft und schlüpfte auch aus dem restlichen Anzug. Die schwarze Mauer fühlte sich nicht mehr so bedrohlich und gefährlich an, sie war irgendwie weich und hart zu gleich und warm. Doch sie kam immer noch näher.
Nach 3 Stunden konnte ich mich überhaupt keinen Zentimeter mehr rühren, aber das machte mir nichts, ich fand mich damit ab und hoffte, das es schnell gehen würde.
Ich schloss meine Augen und wartete. Ganz plötzlich floss das Orga entgültig über mich, als wenn es eine Welle aus Wasser wäre, ich schluckte es, es ging durch meine Nase, es kam mir vor als ob es durch jede Pore in meinen Körper strömte. Durch den Schock verlor ich schnell das Bewusstsein.
Als ich wieder zu mir kam, war es immer noch dunkel, doch ich fühlte einen leichten Lufthauch auf meinem Gesicht.. ich sog erst mal Luft in mich ein und blinzelte und vernahm über mir ein Funkeln, es waren Sterne. Ich war wieder draußen und stöhnte vor Erleichterung, versuchte auf die Beine zu kommen, merkte dann, das mein Körper noch vom Orgas eingehüllt war und kämpfte mich langsam heraus. Den Anzug fand ich nie wieder, meine Unterwäsche war auch verschwunden. Zu dem Zeitpunkt beschloss ich erst mal zu warten, bis es Tag wurde um mich dann zurecht zu finden. Ich fand einen Orgasgebüsch wo ich mich drinnen versteckte, ich wollte nicht so entblößt entdeckt werden. Was war nur geschehen, mir gingen viele Fragen durch den Kopf, aber ich konnte eh nicht schlafen, ich hatte angst davor, wieder eingeschlossen zu werden. Ich versuchte mir darauf einen Reim zu machen, wieso wurde ich eingeschlossen? Sah mich das Orgas als eine Gefahr? Als ein Eindringling? Ich kam zu dem Schluss, das es eher nicht so war, sonst wäre ich jetzt nicht am Leben. Wahrscheinlich war der Anzug schuld. Wenn ich mir so überlegte war es ja ein Fremdkörper für die Mikroorganismen, es konnte darin nicht eindringen und sich damit nicht verbinden. Also hat es das mit aller Gewalt versucht.
Aber was war mit mir? Ich erinnerte mich wage daran, wie das Orgas in mich hineinflutete. Folglich konnte ich davon ausgehen, damit ‚infiziert’ zu sein. Was würde Keys unternehmen? Konnte ich überhaupt noch zurückgehen? Wenn dann würde man sie wohl für immer in einen Glaskäfig stecken, damit sie andere nicht ansteckte, man würde an ihr auch Tests machen. Sie hatte Angst. Was ist mit den Soldaten? Vielleicht würden die Elitetrupps auf sie schießen und Jagd auf sie machen. Sie fühlte sich hilflos und allein, doch weinen konnte sie nicht.

Samstag, 1. Januar 2005

Die Wächterin

Collage aus royo und unbekanntem Künstler
Seraia musste sich beeilen! Sie musste unbedingt diejenigen finden, die das Heilige Schwert aus dem Tempel gestohlen hatten. Sie war die Hüterin und nur sie würde dafür bestraft, wenn nicht sogar getötet werden.
Es war schon finster und der Wald lies kaum das Licht der Sterne auf den Boden. Für Seraia machte das nichts, sie konnte gut in der Dunkelheit sehen.
Sie lauschte. Da war doch ein Geräusch! Nicht weit von ihr entfernt müssten die Diebe sein! Die junge Frau beschleunigte ihren Gang, versuchte aber so leise wie möglich zu sein. Sie müsste die Gauner überraschen. Seraia hatte keine Ahnung, wie viele es waren.
Immer tiefer folgte sie ihnen in den Wald. Die Bäume waren beträchtlich alt, hatten riesige gefurchte Stämme und in ihren Ästen hingen Flechten herab, wie Bärte oder Haare von alten weisen Zauberern.
Die Diebe hielten hinter einem dieser knorrigen alten Bäume an und flüsterten miteinander. Seraia schlich sich leise näher heran um etwas von dem Gespräch mitzubekommen. Sie hatte noch immer keine Sicht auf die Personen. „Wir müssen zum Fluss, die Tempeldienerinnen sind uns bestimmt schon auf den Fersen!“, flüsterte einer „Das weiß ich selber! Aber ich finde ihn nicht!“, zischte ein zweiter zurück. „Bleibt ruhig, es nützt nichts jetzt zu streiten, wir haben das was wir wollten und wir werden den Fluss auch noch finden.“, beruhigte der dritte die anderen. Danach gingen sie wieder weiter.
Seraia war beruhigt, es waren nur drei, im schlimmsten Fall, hätte sie mit einer Trupp Nachtelfen oder Golonen gerechnet. Anscheinend waren es Menschen, denn wenn es Elfen gewesen wären, hätten sie die Lage des Flusses nicht vergessen! Die Wächterin wusste auch, wo der Fluss lag und wusste auch, das diese Trottel genau in die falsche Richtung liefen. Jetzt oder nie, dachte sie und beschleunigte ihren Lauf. Seraia würde sie in weitem Bogen überholen und sich ihnen dann in den Weg stellen. Das würde die Männer noch mehr verwirren!
Mit klopfendem Herzen kniete sich die schwarzhaarige Frau hinter einen Busch, sie hörte die Männer schon, wie ihre Füße durch das Laub schlurften. Die Diebe flüsterten nun wieder miteinander. Doch Seraia konzentrierte sich auf die Waffe in ihrer Hand. Den Zweihänder hatte sie von ihrer Mutter bekommen, als sie sich entschloss im Tempel zu dienen. Er war verziert mit Edelsteinen und der Griff war mit Feinstem Leder gegürtet worden. Sie hatte damit schon einige Lebewesen getötet. Es war ihr nicht Fremd und es war ihre Bestimmung.
Die Männer waren nur noch wenige Schritte von ihr, jetzt konnte sie diese erkennen, groß, schlank, mit leichter Lederrüstung und langen Haaren.
Seraia durfte jetzt nicht mehr zögern, also spannte sie ihre Beinmuskeln vollständig und sprang hinter dem Busch hervor „Stehen bleiben!“, rief sie und richtete ihr Schwert auf die Männer, die verschreckt da standen und zu ihren Waffen griffen. „Tut das lieber nicht! Gebt mir das Heilige Schwert und ich lasse euch unversehrt!“, hieß die Wächterin ihnen. „Das ist eine aus dem Tempel, ich habe doch gesagt sie sind uns auf den Fersen!“ flüsterte der Rothaarige Mann, seinen Kumpanen zu. „Ich bin nicht nur irgendeine aus dem Tempel, ich bin die Wächterin des Heiligen Schwertes!“ Langsam wurde Seraia wütend, wie konnte das überhaupt nur geschehen und was hatten diese lausigen Diebe mit dem Heiligtum vor?
Da passierte es schon, der dritte Mann zog sein Schwert und schnellte vor, Seraia wich ohne Probleme aus und parierte den Schlag. Die andern beiden taten es ihrem Gefährten gleich und versuchten sie zu treffen. Die Wächterin wich wieder geschickt aus, schlug mit ihrem Schwert mindestens so hart zu, wie die Männer. Dann traf sie den Rothaarigen tödlich am Bauch, der sich nach einem Schrei auf dem Boden wälzte und sich den aufgeschlitzten Bauch hielt, damit ihm die Gedärme nicht hinaus fielen. Der Blonde von den beiden übriggebliebenen, sah eine Sekunde erschreckt auf den Mann am Boden, Seraia nützte die Gelegenheit und trieb den Erstangreifer mit einem Hieb zurück und schlug dem Blonden die rechte Hand ab, in der er sein Schwert hielt und trat ihn in den Bauch, das er rückwärts fiel. Mit Schmerzverzerrtem Gesicht hielt sich dieser nun den Stumpf aus dem kaum Blut quoll an die Brust und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Weg von ihr. Der Erstangreifer kam rasch wieder auf sie zu und schlug wütend auf sie ein. Der Rothaarige rührte sich kaum mehr und lag da, wie ein Fötus zusammengekrümmt in einer Lache voll Blut. „Ihr hättet mir gleich das Heiligtum geben sollen!“, brauste Seraia und wehrte geschickt die Schläge ab. Sie tänzelte leichtfüßig auf dem Laubboden, jeder Tritt war sicher in der Dunkelheit. Der Mann ihr gegenüber hatte schwarzes, leicht gelocktes Haar, das sein wütendes Gesicht umrahmte. Er war ein guter Kämpfer. „Gut, ich gebe euch das Schwert und ihr lasst mich gehen.“ Schrie der Mann. „Wieso sollte ich? Habt ihr auf einmal Angst um Euer Leben?“, lachte die Priesterin „Ich bekomme sowieso, das was ich will!“ rief sie grimmig und wehrte die Schwertschläge ab. Auf einmal nahm sie hinter sich ein Rascheln war. Seraia warf sich noch herum, aber es war zu spät, ein heißer Schmerz fuhr in ihre Schulter. Sie sah noch den Angreifer, der auf sie eine Armbrust gerichtet hatte. Es war ein Nachtelf. Seraia fasste ganz automatisch an die schmerzende Stelle wurde von der Berührung der Wunde und dem plötzlichen Schmerz auf die Knie gezwungen. Sie stöhnte leise und versuchte den Pfeil zu ziehen, so konnte sie nicht weiterkämpfen, der Pfeil steckte so, das sie ihren linken Arm nicht mehr bewegen konnte, aber sie brauchte beide Arme für ihr Schwert! Ihr Schwert, wo war es, sie hatte es fallen gelassen, wie töricht von ihr!
„Du solltest besser die Finger davon lassen, Wächterin, sonst wirst du noch verblutet sein, bevor du deinen Tempel erreicht hast.“ Es war der Nachtelf, der das Wort an sie gerichtet hatte. „Was spielt das schon für eine Rolle? Ich werde das Schwert nicht haben, mich erwartet im Tempel auch nur der Tod!“ ,schrie Seraia den Nachtelf zornig zu. „Endlich bist du da, Fangior. Sie hat Terek umgebracht und Héndil schwer verletzt!“, keuchte der Schwarzhaarige.
„Sie tut nur das, was sie tun muss, Aster, ihr Heiligtum beschützen. Ihr könnt froh sein, das es nur eine Wächterin gibt“ ,meinte der Nachtelf und begutachtete das Schwert von Seraia.
Aster steckte sein Schwert weg und ging zu Héndil um ihn zu verarzten, der Nachtelf kniete sich zu der jungen Frau hinunter „Du bist wirklich eine gute Kämpferin und du bist stark. Was bist du? Eine Nachtmarl?“ lächelte der Elf. „Ja das bin ich!“, bedeutete Seraia und funkelte den Elf wütend an. Fangior wandte kurz seinen Blick ab, als müsse er darüber nachdenken, doch dann meinte er ruhig zu der Wächterin: „Wir brauchen das Schwert, wir wollten keinen, verletzen, in Gefahr bringen oder gar töten.“ und schaute betrübt zu dem Toten auf dem feuchten Laubboden und zu dem Jungen Mann, dem der Stumpf verbunden wurde. „Wieso braucht ihr das Schwert, es geht euch nichts an! Es ist..!“ Der Nachtelf gab Seraia mit einer Handgeste zu verstehen, das sie still sein sollte. „Es geht uns sowohl was an, ich bin Fangior, Prinz von Mondwald und meine Vorfahren ließen dieses Heilige Schwert schmieden, das es in des Königs Händen Frieden über Mondwald bringe! Das tat es auch, es hat die Finsterelfen und die Golonen mit dem heiligen Licht und der Heiligen Klinge vertrieben! 500 Jahre Krieg und Leiden setzte es ein Ende. Danach wurde es in die Hände einer Nachtelfenfrau gegeben, damit es kein neues Leid in Mondland auslöst und diese Frau hat auch den Kult erschaffen.“ „Sinana!“, flüsterte die Tempeldienerin. „Ganz richtig, Sinana war es, vor 2000 Jahren und jetzt bin ich gekommen um das Heilige Schwert zu holen, da Mondwald wieder dem Untergang geweiht ist. Schon 50 Jahre lang herrscht wieder Krieg. Mein Vater wollte das Schwert nicht holen, er hatte angst vor seiner Macht und nun ist er bei einem Feldzug schwer verletzt worden und bat mich, das Schwert zu holen und es gegen unsere Feine zu richten.“ Der Nachtelf sah sie, schmerzerfüllt an, er wüsste, das sein Vater bald sterben würde, wenn er nicht schon tot war. Seraias schmerz in der Schulter schien etwas zu vergehen, „Aber wieso habt ihr dann nicht die Hohepriesterin darum gebeten und woher soll ich wissen ob ihr auch die Wahrheit sprecht?“ meinte sie. Der Elf lächelte sie mit seinen grauen Augen traurig an, „Das habe ich doch getan, hat man es dir nicht erzählt? Ich habe Briefe geschrieben, ich bin vor die Hohepriesterin getreten, aber sie wollte es mir nicht geben. Ich habe ihr gesagt, das ich das Heilige Schwert sofort zurückbringen werde, wenn es nicht mehr gebraucht würde, aber das war ihr alles egal.“, meinte der Nachtelf und zeigte Seraia ein Medaillon mit königlichem Siegel. „Und deswegen hast du es stehlen lassen, nicht wahr? Und ich habe das alles nicht gewusst. Ich wusste, das unser Schwert das Werk von Nachtelfen war und das damit eine Jahrhunderte lange Schlacht gewonnen wurde, aber das es in Mondwald war, wusste ich nicht. Es hieß nur immer, das es nicht in falsche Hände fallen dürfe und das ich es mit meinem Leben beschützen müsse!“ Die Priesterin, dachte darüber nach und Fangior riss sie aus ihren Gedanken, „Ja, ich weiß, du hast richtig gehandelt, dich trifft keine schuld, aber ohne das Schwert werde ich nicht gehen.“ Fangior sah die junge Frau entschlossen an. „Ich weiss“, meinte sie und senkte den Kopf. Was würde man jetzt mit ihr machen? Kein Schwert und sie wüsste, von dem Prinzen und von Mondwald. So hätte man sie vielleicht nur hart bestraft, aber nun würde man sie dafür töten, damit niemand was davon erfuhr. Was sollte sie nur tun? Den Pfeil heraus ziehen und hoffen das sie rasch verblutete? Sollte sie Fangior darum bitten, sie zu töten oder sollte sie wie eine Wächterin sterben und noch mal angreifen? Sie wusste es nicht. Seraia wusste nur, das man sie bestimmt ausfragen, als Versagerin hinstellen würde und das vielleicht sogar Folter auf sie in ihrem geliebten Tempel warten würde. Gottseidank war ihre Mutter schon gestorben, die Schande hätte sie nicht über die Familie bringen können! Sie verstand nicht,wieso die Hohepriesterin nicht das Schwert herausgegeben hat, wenn es doch die einzige Hoffnung für die Mondwäldler zu sein schien. Wenn jemand von so weit herkam um das Schwert zu holen, dann muss es doch stimmen! Wie verzweifelt müsse man sein um so eine gefährliche und weite Reise auf sich zu nehmen? Seraia sah zu dem jungen Mann, der von dem anderen geschickt verarztet wurde. Dieser Aster, war ein richtiger Krieger, der geschult darin war, Wunden zu versorgen, Héndil war das nicht, es war viel zu leicht ihn zu überwältigen. Sie war wieder in Gedanken versunken, als Fangior etwas zu ihr sagte, Seraia nahm das gar nicht richtig wahr. „Nein Fangior! Das ist ja Wahnsinn!“, schrie Aster. Das schreckte die Priesterin aus ihren Gedanken, „Was?“ meinte, sie und sah verwirrt zu dem Elfen, der immer noch neben ihr kniete. „Willst du mitkommen?“, wiederholte der Nachtelf und lächelte sie dabei an, dann wandte er sich an den Schwarzhaarigen Krieger: „Wieso soll das Wahnsinn sein, Aster? Man hat sie überhaupt nicht über mich informiert, selbst wenn sie das Schwert uns wieder abnehmen könnte, würde sie wissen, was in Mondwald passiert und das es untergehen wird. Das würde ihr Gewissen aber nicht zulassen, ist es nicht so Seraia?“ und sah sie wieder liebevoll an. „Woher weißt du meinen Namen?“ meinte die Wächterin erschrocken? Fangior lachte, „Das war nicht schwer herauszubekommen, ich habe einige Tempeldienerinnen nach der Wächterin des Schwertes gefragt. Ich weiß, das du ein gutes Herz hast, auch wenn du eine Kriegerin bist und geschickt töten kannst, so trifft dein Schwert immer nur die Schuldigen.“ „Aber dieser Mann war unschuldig, das habt ihr selbst gesagt, Fangior“ Sie zeigte auf den toten Mann, den sie den Bauch aufgeschlitzt hatte. „Ihr habt von dieser Sache nichts gewusst und dachtet, es wären ganz gemeine Diebe gewesen! Euch trifft keine Schuld! Sie trifft mich! Ich hätte mit euch reden müssen! Aber ich dachte, ihr steckt mit der Hohepriesterin unter einer Decke!“ meinte der Nachtelf traurig. „Ich hätte zumindest einmal mit euch reden müssen.“ Er schwieg und zog sich zurück. Aster half dem Mann auf die Beine, „Wir müssen jetzt gehen, vielleicht sind schon weitere Priesterinnen unterwegs!“ sagte er zu Fangior. „Ich komme mit!“, meinte Seraia und versuchte auf die Beine zu kommen. Fangior half ihr hoch. „Wieso soll ich weiter diesem Tempel dienen, der so viele Leute auf dem Gewissen hat und haben wird! Wo die Hohepriesterin einfach zusehen kann und nicht helfen will? „Ich will euch helfen Fangior, ich habe hier keine Zukunft mehr.“, sagte die junge Frau und machte sich mit den 2 Männern und dem Nachtelfen auf dem weg zum Fluss.

-Ende-

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